Bei einem geerbten Geldvermögen scheint der Fall einfach: So renditestark wie möglich investieren. Nur in was? Die klassischen Anlagemodelle wie Tagesgeld- oder Festgeldkonten sind im Niedrigzinsumfeld der vergangenen Jahre keine gute Empfehlung. Rechnet man noch die Inflation dazu, verringert sich unter Umständen Ihr Guthaben. Es droht eine Negativbilanz. Wie sieht es im Fall einer geerbten Immobilie aus? Nicht alle Immobilien sind automatisch ein renditestarker Vermögensbestandteil. Wie hoch ist die Erbschaftssteuer und müssen Investitionen in den Werterhalt fließen? Diese Rechnung muss am Ende aufgehen.

Viele investieren schon in jungen Jahren in ihre erste Immobilie. Man erwirbt oder erbaut ein schönes Zuhause für die Familie und investiert gleichzeitig in den Vermögensaufbau und in die Altersvorsorge. Aber die Immobilie kann auch die Existenz von Familienmitgliedern absichern durch das Erbe. Beim Immobilienerbe profitieren die Hinterbliebenen nämlich von deutlich höheren steuerlichen Freibeträgen, als wenn sie Geldvermögen erben. Es ist jedem Fall sinnvoll, diese Angelegenheiten rechtzeitig zu regeln, auch um Aufwand und Kosten den Hinterbliebenen zu ersparen.

Zunächst gilt es, den Zeitwert der Erbimmobilie zu ermitteln. Wir betrachten dazu Zustand, Lage, Vermietbarkeit und aktuelle Marktsituation. Auf dieser Basis ermitteln wir eine Prognose für einen erzielbaren Verkaufspreis. Nun können Sie planen. Wollen Sie vermieten, selbst einziehen oder vielleicht doch lieber verkaufen? Oder ist es eine sinnvolle Idee, den Verkaufserlös in eine neue, moderne Immobilie zu investieren – um so renditeorientiert einen weiteren Grundstein zum Vermögensaufbau und zur Existenzsicherung Ihrer Liebsten zu legen?

Unabhängig davon, ob Sie verkaufen oder vermieten: Sie müssen prüfen, welche Investitionen anstehen, um einen vernünftigen Erlös zu erzielen oder um den Ansprüchen von Mietern an ein zeitgemäßes Wohnen zu entsprechen. In vielen Familienimmobilien liegen die letzten Modernisierungsmaßnahmen schon einige Jahre zurück.

Ob sich eine Sanierung/Modernisierung der Erbimmobilie lohnt, lassen Sie am besten von einem Immobilienfachmann beurteilen.

Maßnahmen zum Werterhalt und zur Sicherung von Mieteinahmen wie Reparaturen, Instandhaltung, Ausbau können steuerlich geltend gemacht werden.

Sollten Sie für die Maßnahmen einen Kredit aufnehmen, kann der Zinsaufwand ebenfalls bei der Steuererklärung angerechnet werden. In jedem Fall sollten Sie Ihren Steuerberater hinzuziehen.

Hier wird Ihre Bestandsimmobilie gegen eine Immobilie eingetauscht, die besser in Ihr Budget und Lebenskonzept passt. Der Wert Ihrer Immobilie fließt dann in den Kaufpreis der neuen ein oder kann diese sogar komplett finanzieren. Am besten Sie nehmen einen Immobilienspezialisten mit eigenem Datenpool und vorgemerkten Interessenten mit ins Boot.

Bei einer Erbengemeinschaft kann es die beste Lösung sein – auch um Streit zu vermeiden –, die Immobilie zu verkaufen, um den Erlös gerecht zu verteilen. Denn der Nachlass, unabhängig ob Geld- oder Sachvermögen, muss der gesetzlichen Regelung entsprechend aufgeteilt werden: Die Ehepartner erben 50 %, die restlichen 50 % gehen an die Kinder